1. Die Elbe im schönen Mittelgebirge und entlang der Böhmischen Schweiz
1. Basaltsäulen am Radobyl; Wie hier am Berg gab es nur an wenige Stellen im Mittelgebirge man denen man noch das ursprüngliche Vulkangestein sieht, meist freigelegt durch Basaltwerke
Zahlreiche Vulkane waren hier im Nordböhmischen Becken aktiv, und es entstanden zunächst hohe und schroffe Lavaberge. Durch die später aufkommende Vegetation sind inzwischen alle Vulkanberge überwachsen.
2. Vom Gipfel des Radobyl überblickt man das gesamte Elbtal um die Stadt Leitmeritz, und Hintergrund erkennt man die Hügelketten des hier beginnenden Böhmischen Mittelgebirges
Die alte Elbbrücke führt am linken Elbufer in das Zentrum der Stadt Leitmeritz.
Von ihrer Quelle im Fichtelgebirge fließt die Eger entlang des gleichnamigen Egerer Grabens bis zur Elbe. Sie sammelt dabei alles Wasser der südlichen Hänge des Erzgebirges
Am Ochsenkopf im Fichtelgebirge liegt in 1.000 Metern Höhe die Quelle des Egers. Der kleine Berg trennt die wichtigen deutschen Flusssysteme, denn an den Hängen des Ochsenkopfes entspringen neben der Eger auch der zum Rhein fließende Main sowie die Naab, die ihren Weg zur Donau findet.
3.Die alte Elbbrücke liegt an einem Prallufer der Elbe, deren Strömung durch die dort einmündende Eger noch verstärkt wird. Eine solche Lage für die Brücke war für die Erbauer im Mittelalter eine große Herausforderung und die alte Holzbrücke durch den Eisgang mehrfach zerstört
Die Brücke ist annähernd zehnmal neu aufgebaut worden, im Dreißigjährigen Krieg wurde die Brücke häufiger niedergerissen und im Siebenjährigem Krieg zerstörten die Preußen die Elbbrücke- aus Angst die Österreicher könnten ihnen auf ihrem Marsch nach Prag in den Rücken fallen.
Die hohen Festungsmauern der Stadt Leitmeritz, und alles überragt das Jesuitenkolleg (ab 1810 Priesterseminar) und der barocke St. Stephansdom
Die Altstadt liegt 50 Meter über der Elbe und ist umschlossen von einer hohen Stadtmauer–eine sichere Lage für die mittelalterliche Stadt. Die Niederlage der Protestanten in der Schlacht am Weißen Berg führte zu einer unerbittlichen jesuitischen Rekatholisierung der Habsburger Herrscher.
Den Krieg überstand der Gebäudebestand der Stadt fast unbeschadet. man bewahrte den denkmalgeschützten Stadtkern und renovierte dort auf vorbildliche Art und Weise zahlreiche Gebäude.
Den Krieg überstand der Gebäudebestand der Stadt fast unbeschadet. man bewahrte den denkmalgeschützten Stadtkern und renovierte dort auf vorbildliche Art und Weise zahlreiche Gebäude.
Das Renaissancehaus des Salva -Hotels wurde im Weltkrieg stark beschädigt. Es ist jedoch aufwendig restauriert worden und „Sgraffito-Grafiken“ schmücken nun wieder das Haus, die in Böhmen des 16. Jahrhunderts häufiger vorzufinden waren
Nach der Auflage verschiedenfarbiger Putzschichten am Gebäude wurden Teile der oberen Putzschicht abgekratzt. (Begriff ist vom italienischen Verb sgraffiare abgeleitet = kratzen).
Die Laubengänge rund um den Marktplatz dienten dem Schutz der flanierenden Käufer: An der tschechischen Elbe kommen Lauben an Marktplätzen häufig vor, so auch in Kolin und Königgrätz
Die Städte in Böhmen waren durch einen Handelsweg von Italien über die Alpen, durch Böhmen, die Oberlausitz, dann der Neiße und Oder folgend bis an die Ostsee verbunden. In den Südtiroler Städten Bozen und Brixen fanden die Laubengänge größte Verbreitung. Ein großartiges Beispiel in Tschechien ist der von Lauben geprägte Marktplatzes von Teltsch, seit 1992 von der UNESCO - Weltkulturerbe.
Der Blick von der Leitmeritzer Elbbrücke auf den Berg Radobýl, dem Eingangstor zum Böhmischen Mittelgebirge, das sich von hier aus etwa fünfzig Flusskilometer bis nach Decin erstreckt. Hier verlässt die Elbe das Mittelgebirge und fließt durch den Canyon des Elbsandsteingebirges
Am linken Ufer der Elbe liegen nun die markanten vulkanischen Kegelberge. Wenige Kilometer entfernt beginnt das enge Elbtal mit der porta behemica und den hoch austeigenden Weinbergen am Ufer der Elbe.
Die vulkanischen Kegelformen des Böhmischen Mittelgebirges erheben sich aus einer fast ebenen Landschaft, und schon anfangs des 19. Jahrhunderts zog die 836 Meter hohe Milešovka (Milleschauer) erste frühe Touristen an
So erwanderte Zwischen 1819 und 1839 der preußische König Friedrich Wilhelm III. den Berg regelmäßig. Sein Begleiter, der Weltreisende und Naturforscher Alexander von Humboldt bezeichnete den Blick vom Milleschauer als „die drittschönste Aussicht der Welt“.
Caspar David Friedrich ist der bedeutendste Romantiker, der dem Reiz der nordböhmischen Landschaft darstellen konnte
(Böhmische Landschaft, 1810/11, Staatsgalerie Stuttgart). Er begleitet die Elbe schon mit seinen Bildern vom Riesengebirge und durch das Böhmische Mittelgebirge. Seine bekanntesten Bilder hat er jedoch während seiner Wanderungen durch Dresdner Elbtal skizziert und später gemalt.
Die Milešovka (Milleschauer) ist mit 836 Metern der höchste Berg des Böhmischen Mittelgebirges. Wegen der weitreichenden Aussicht wurde Berg im Zweiten Weltkrieg militärisch genutzt, und nach 1945 erhielt der vormalige Gasthof Richtfunkanlagen
Der Betrieb des alten Berggasthauses wurden im Interesse des Naturschutzes verworfen, und heute ist die Milešovka nur an den Wochenenden begehbar.
Zu Zeiten der Habsburger Monarchie war die Stadt Leitmeritz ein beliebtes Pensionisten-Paradies, denn das Klima der Gegend ist das mildeste Böhmens. Es gab Weinbau an den Elbhängen sowie auch eine ertragreiche Landwirtschaft
Das Mittelböhmische Gebirge ist heute noch ein größeres Anbaugebiet für den Wein. Mělník. am Zufluss der Moldau und das nahe gelegene böhmisches Weinbaugebiet bei Velké Žernoseky (Groß Tschernosek) sind die bedeutendsten Anbaugebiete an der Elbe.
Romantiker schwärmen vom malerische Reiz der nordböhmischen Landschaften und in einem Reiseführer von 1912 zum Böhmischen Mittelgebirge empfindet der Autor das mit wilhelminischen Überschwang nach: „Außerordentlich mannigfaltig ist ihre Form; es zeigen sich sanft abgerundete Kuppen, danach steile Kegel oder schroffe, zinkenartige Spitzen
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Caspar David Friedrich, Ausblick ins Elbtal, um 1807, Dresden, Galerie Neue Meister. Das Bild zeigt ein vermutlich ein böhmisches Elbtal mit runden Vulkanbergen und der Böhmische Pforte
Die Aussage dieses Bildes ist für die Romantik Caspar David Friedrichs geradezu klassisch: Im Vordergrund stehen die sakral aufgerichteten Tannen und dahinter der in die Ewigkeit verschwindende Fluss als Symbol der Lebensfahrt des Menschen.
Caspar David Friedrich, Ausblick ins Elbtal, um 1807München, Dresden, Galerie Neue Meister
Das Gelände zeigt ein böhmisches Elbtal, die runden Vulkanberge und vermutlich die Böhmische Pforte. Die Aussage dieses Bildes ist für die Romantik geradezu klassisch: Im Vordergrund stehen die sakral aufgerichteten Tannen und dahinter der in die Ewigkeit verschwindende Fluss als Symbol der Lebensfahrt des Menschen.
An der Böhmischen Pforte flankieren auf einem Kilometer Länge beidseitig des Flusses steile, etwa hundert Meter hohe Felswände den Ebbstrom
Als Böhmischen Pforte, Porta Bohemica oder tschechisch Česká brána wird der Elbdurchbruch im Böhmischen Mittelgebirge bezeichnet.
Die Granitwände an der Böhmischen Pforte sind häufig freigelegt worden, denn unmittelbar an der Elbe konnte das abgebaute Gestein leicht abtransportiert werden. Von hier aus ging es zu den Baustellen des Straßenbaus an der Elbe oder der Uferbefestigung
Das Böhmische Mittelgebirge ist zwar vulkanischen Ursprungs, aber schon lange arbeitete hier die Erosion und alle Berge sind bereits mit Wäldern überwachsen.
Das berühmte böhmisches Weinbaugebiet bei Velké Žernoseky (Groß Tschernosek), deren Steillagen schon seit dem 14. Jahrhundert durch die Zisterzienser für den Weinbau erschlossen wurden
Die kleine Stadt „Groß Tschernosek“ liegt im Elbtal im Böhmischen Mittelgebirgen und nahe der porta bohemica. Historische Parallelen bestanden im Mittelalter zum Weinbaugebieten Sachsen, das nur 70 Fusskilometer entfernt war.
Von Dresden bis nach Groß Tschernosek fuhr die aus Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft (SBDG)
Die Gipfelhäuschen erinnern sehr an die Weinbaugebiete des Dresdner Elbtals. Im Jahr 1933 kamen die Nazis an die Macht, damit verband sich auch das Ende der Dampfschifffahrt zur Böhmischen Pforte.
Der Verkehrsweg durch die porta bohemica war von großer Bedeutung. Heute jedoch verläuft die Autobahn über den Erzgebirgskamm, die in offiziellen Publikationen als Via Porta Bohemica bezeichnet wird
Mit den Hochwassern der Jahre 2002 und 2013 wurden im engen Tal alle Straßen und Eisenbahnlinien zwischen Prag und Dresden zerstört und konnten Monate lang nicht benutzt werden.
Der Kozí vrch (Ziegenberg) liegt unmittelbar an der Elbe. Seine Felsflanken nutzte in der der Bergsport und bereits im Jahre 1910 wurde eine erste Route durch deutsche Kletterer eingerichtet. Heute ist der markante Felsberg aus Naturschutzgründen ganzjährig für den Klettersport gesperrt
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Der Schreckenstein ist ein markanter, hundert Meter steil zur Elbe abfallende monolithischen Klingsteinfelsen. Um die Burg Schreckenstein ranken sich viele Geschichten. Bis zum Bau der großen Elbschleusen barg die Passage des Flussabschnittes erhebliche Gefahren, und viele Schiffer verglichen ihn mit der Loreley am Rhein
Der deutsche Name „Klingstein“ erhielt vulkanische Gestein aufgrund des hellen Klanges beim Anschlagen. Im Jahr 1842 besuchte Richard Wagner den Schreckenstein und ließ sich für seine Oper Tannhäuser inspirieren, sichtlich beeindruckt vom gewaltigen Felsen und nicht vom Klang des Gesteins.
Die Stadt Děčín (Tetschen) liegt in einem Talkessel im Übergangsbereich zwischen dem Böhmischem Mittelgebirge und der Böhmischen Schweiz. Im Hintergrund erkennt man noch die runden Vulkanberge des Mittelgebirges, und bereits hinter der Brücke verengt sich das Tal zum Elbcanyon und führt in den Nationalpark der Böhmischen Schweiz
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Decin liegt in einem Talkessel im Übergangsbereich zwischen dem Böhmischem Mittelgebirge und der Böhmischer Schweiz
Ein Bild von der neuen Elbbrücke Děčíns in die Richtung des Böhmische Mittelgebirges
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Die Elbe ist vor Erreichen der tschechisch–deutschen Grenze bereits 350 Flusskilometer von der Quelle entfernt. Unterwegs hat unser Strom bereits 1.300 Meter an Höhe verloren, und fließt nur noch träge auf einer Höhe 115 über NN. Dennoch wird die Elbe bei Hochwasser sehr ungemütlich und fließt sehr schnell auch der Tidestrom ihren Wassertransport um ein Mehrfaches erhöhen.
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An der Gierfähre nach Dolní Žleb (Niedergrund), hier verkehrt noch eine Gierfähre, die überwiegend von Radfahrern benutzt wird. Eine gewisse Bedeutung erhielt das Dorf durch einen größeren Sandsteinbruch, der über mehrere Jahrhunderte für bedeutende Bauvorhaben Material lieferte
Der Sandstein wurde in erheblichen Umfang zum Bau der Festung Theresienstadt verwendet, aber auch für die Erneuerungsarbeiten am St.-Veits-Dom in Prag und zum Bau des Prager Nationaltheaters
Frühnebel an den Sandsteinfelsen von Dolní Žleb (Niedergrund). Im Herbst lösen sich die Nebel im Tal nur sehr langsam auf. Unweigerlich denkt man an Caspar David Friedrichs berühmtestes Gemälde, der „Der Wanderer über dem Nebelmeer“. Einblick und der Einsicht im Tal bleiben dem Wanderer verborgen, nur die Gipfel tauchen auf liegen klar vor Augen
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Das einzigartige Pravčická brána, das Prebischtor ist das größte Sandsteintor Europas und zugleich auch das Symbol des Nationalparks Böhmische Schweiz
Dort, wo der Sandstein weicher ist, erodiert er schnell. Geschieht das an einer schmalen Felswand, so erfolgt die Erosion von beiden Seiten der Wand, und es entsteht ein Tor. Im Vordergrund bleibt dann nur noch ein Bogen aus festerem Sandstein stehen.
Ein Blick zurück in das Böhmische Mittelgebirge
Ein Foto während des Aufstiegs zum Prebischtor.
Der Canyon der Elbe kurz vor Erreichen der tschechisch–deutschen Grenze
An der deutschen Grenze erreicht die Elbe naturgemäß ihren tiefsten Punkt innerhalb des Böhmischen Beckens. Dieser liegt 350 Flusskilometer von der Quelle entfernt. Unterwegs hat der Strom 1.300 Meter an Höhe über dem Meeresspiegel verloren, und die Elbe fließt auf 115 Metern über dem Meeresspiegel.