2. Die Elbe abwärts: Von Dresden bis Meißen

Die Weiße Flotte verlässt die Altstadt Dresdens an der Augustusbrücke
Hinter der der Brücke erscheint am linken Elbufer das Kongresszentrum, Teil der modernen Architektur Dresdens. Durch den rechten Torbogen sieht man die Marienbrücke. Die heute älteste Elbebrücke der Stadt ist im Jahr 1852 dem Verkehr übergeben worden, während die Augustusbrücke zwischen 1907 und 1910 neu errichtet wurde. Durch die Ausführung der Marienbrücke als Steinbogenbrücke, durch ihre Höhenlage und die Aufteilung der Torbögen im Strombereich, sollte das Bauwerk der Augustbrücke angeglichen werden.

Das Japanische Palais ist ein historisches Bauwerk am Elbufer der Neustadt
Den noch heute gebräuchlichen Namen „Japanisches Palais“ erhielt das Gebäude, weil August dem Starke hier eine umfangreiche Sammlung an ostasiatischem Porzellan untergebracht hatte. Unterstrichen wird die asiatische Wirkung durch die Dächer mit ihren fernöstlichen Formen. Der Giebel des griechisch anmutenden Mittelportals zeigt Sachsen und Chinesen bei der Porzellanherstellung. Hier steht die übliche Saxonia im Vordergrund, begleitet durch zahlreicher Personen, die Porzellangefäße in ihren Händen halten.

Die Kaditzer Flutrinne ist Teil des Hochwasserschutzes in Dresden
Die Flutrinne wurde zwischen 1918 und 1922 an der Stelle eines Altarms der Elbe angelegt, der bei Hochwasser durchflutet wird. Sobald der Elbpegel an der Augustusbrücke 5,50 Meter übersteigt wird die Rinne durchflossen, und der Stadtteil Übigau wird dann zur Insel. Das Bild stammt aber aus Magdeburg: Das Sperrwerk bei Schönebeck wird geöffnet, und die Elbe fließt zu Entlastung der Stadt durch ein altes Flussbett.

Am Elbufer erinnert heute ein großer eiserner Kran an die Werftgeschichte der Dresdner Stadtteils Übigau.
Das technische Denkmal nahm 1891 mit einer Tragfähigkeit von 25 Tonnen seinen Dienst auf. Mit dem Kran hob man die Motoren in die neugebauten Schiffe. Die 1881 entstandene Deutsche Elbschifffahrts-Gesellschaft „Kette“ übernahm die Werft. Die „Kette“ unterhielt von Böhmen bis Hamburg die Kettenschifffahrt auf der Elbe. Es war eine schwere Zeit für den Fluss, dessen Begradigung notwendig wurde.

Auf den verwitterten, steilen Granit- und Gneishängen erstreckt sich das kleinste und östlichste Weinbaugebiet Deutschlands.
Der Sachsenwein wurde nach der Wende so beliebt, dass sich die Rebstöcke bald über eine Fläche von 5.000 Hektar ausdehnten. Bei kontinentalem Klima mit frostreichen, eisigen Wintern sowie zum Teil sehr heißen Sommern ist ein qualitativ hochwertiger Wein nur in wenigen begünstigten Südlagen anzubauen.

Die Wein-, Villen- und Gartenstadt Radebeul, das „Sächsisches Nizza“
Radebeul gehört mit 34.000 Einwohnern wie Pirna und Meißen zu den Mittelzentren des Ballungsraums Dresden. Mit historischen Dorfkernen und Villenquartieren liegt legt die Stadt entlang der alten Chaussee zwischen der Residenzstadt Dresden und Meißen. Wegen seiner reizvollen Lage zwischen der Elbe im Süden und den Weinhängen im Norden ist bis heute eine der beliebtesten Wohngegenden der Dresdner Region.

Der Weinberg am Spitzenhaus gilt als die Wiege des sächsischen Weinbaus
August II., Sohn Augusts des Starken, ließ das Spitzenhaus nach Plänen Matthäus Daniel Pöppelmanns im Stil des Barock umgestalten. Von Pöppelmann stammt auch die Idee einer 365 Stufen langen Jahrestreppe von Schloss Hoflößnitz zum Spitzenhaus, einschließlich der zwölf Plattformen für jeden Monat des Jahres. Realisiert wurden dann allerdings sogar 390 Stufen, womit es sich um die größte barocke Treppenanlage Sachsens handelt. Das hohe Haus war also gut zu erreichen, und viele prominente Reisende besuchten genossen die einzigartige Aussicht und den Sonnenuntergang.

Schloss Wackerbarth bei Radebeul, Sitz des Staatsweingutes
Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth, der Generalfeldmarschall Augusts des Starken des Starken, ließ sich 1730 von den Baumeistern Knöffel und Pöppelmann das Schlösschen „Wackerbarths Ruhe“ als Alterswohnsitz errichten. Noch heute kann man dort fürstlich übernachten und die gutseigenen Weine genießen. Bundespräsident Gauck- offenbar ist auch er ein Liebhaber des Elbweines - besuchte das Schloss Weingut im Jahr 2012.

Das Spitzenhaus auf Schloss Wackerbarth ist in seiner barocken Pracht eine kleine Berühmtheit.
Die Gartenanlage ist für eine Veranstaltung des „Erlebnisweinguts“ „Wackerbarths Ruhe“ mit Stühlen versehen. Schloss Wackerbarth ist ein geschickter Vermarkter des Elbweines und ebenso beliebter Veranstaltungsmanager. Man wird beim Betreten des Geländes von einem großen Shop mit allen Utensilien des Weinbaus begrüßt. Multimediale Führungen mit Verkostungen sind nicht jedermanns Sache.

Das Jagdschloss Moritzburg erhielt im 18. Jahrhundert unter August dem Starken seine barocke Gestalt
Der Bau mit vier Flügeln und vier Türmen ruht auf einem Sockel mitten im Schlossteich. Ein großer Barockgarten schließt sich an und etwa zwei Kilometer östlich liegt das Fasanenschlösschen das mit einer kleinen Hafenanlage verbunden ist. Am Großteich mit Mole und Leuchtturm konnte August seien Gästen die große Seefahrt darstellen.

Die Elbebrücken Niederwartha verbinden Dresdner Ortsteile mit Radebeul.
Die Eisenbahnbrücke und eine Straßenbrücke Brücke laufen parallel nebeneinander im Abstand von 10 Metern. Die Schrägseilbrücke für den Autoverkehr mit 366 Metern Länge wurde im Jahr 2008 fertiggestellt. Die Schönheit passt sich gut in die Flusslandschaft ein. Die flussaufwärts liegenden Autobahnbrücken der A 4 machen dagegen einen industriell, zweckorientierten Eindruck.

Auenwald auf der Gauernitzer Elbinsel
Auf der können die Auenböden reichlich mit dem Schlick der Elbe versorgt werden. Die Sedimente sind Grundlage für das Wachstum des natürlichen Auenwaldes. Hier wachsen Erlen- Eichen-Ulmen-Eschen-Auenwälder. Entlang der Binnenelbe - also abseits der Fahrrinne -ist der Anteil an unbefestigten Uferbereichen und Flachwasserzonen besonders hoch. Hier wachsen feuchte Hochstaudenfluren und Pioniervegetation am schlammiger Flussufer der Binnenelbe. Die Tierwelt, wie Biber, Fischotter oder Fischadler entwickelt sich in diesem Umfeld prächtig.

Schloss Scharfenberg diente einst der Festigung der Herrschaft gegenüber slawischen Stämmen
Die Burg liegt auf einem Felsvorsprung über dem Elbtal bei Meißen, also in besonders guter Lage um die deutsche Ostsiedlung abzusichern. Zu den ältesten Bauten gehören Reste der Ringmauer sowie das hier im Bild zu sehende romanische Hofportal (m1200). Viel älter ist jedoch Verteidigungsanlage „Misni“ (Meißen), die Heinrich I. auf der Anhöhe der heutigen Albrechtsburg errichtete. Schloss Scharfenberg wurde später im Renaissancestil erneuert. Es ist privatisiert und wird häufig für Hochzeitsfeiern genutzt

Der Dombau auf der Albrechstburg
Der Kirchenbau auf der Albrechtsburg steht in der Tradition Kaiser Ottos I. und seiner Gründung des Bistums Meißen. Schon im Jahr 968 ließ Otto hier eine kleine Kapelle errichten, die noch heute zu besichtigen ist. Sie stellt die „christliche Keimzelle“ des heutigen Sachsens, der früheren Mark Meißen dar. Später wurde im Burghof eine große romanische Basilika mit vier Türmen errichtet, die bis 1581 die Bischofskirche der römisch-katholischen Bischöfe von Meißen blieb. Die heute übermächtige gotische Kirche entstand erst im 18. Jahrhundert

An der Mündung des Flüsschen Trebitsch
Das harmlose Flüsschen kann auch anders: Im August 2002 beschädigte die Trebitsch Teile der historischen Innenstadt durch ihr Hochwasser schwer. Als König Heinrich I., Vater Ottos des Großen, 929 die sorbische Volksburg zerstört hatte, suchte er nach einem Ort für eine neue Burg. Diesen fand er zwischen der Elbe und dem Flüsschen Trebitsch. Der emporragende Felsen, auf dem die spätere Burg namens Misni (Meißen) erbaut wurde, eignete sich ausgezeichnet für die Beherrschung des Landes. Heute steht auf diesem Felsen die Albrechtsburg.

Die Albrechtsburg, das älteste deutsche Schloss
Die beiden Wettiner, Ernst und Albrecht, herrschten 1485 gemeinsam über Sachsen und Thüringen, einem Gebiet, dass annähernd doppelt so groß war wie das heutige Sachsen. Die Brüder ließen an der Stelle der alten Markgrafenburg das erste deutsche Schloss als ihre Residenz errichten. Sie vertrugen sich jedoch nicht, und so wurde das Land geteilt. Ernst, der die „Ernestiner“ Linie in Torgau begründete, erhielt Thüringen, das nördliche Sachsen und die Kurfürstenwürde. Albrecht „der Albertiner“ bekam das Kernland Sachsen mit dem neu erbauten Schlossauf der nach ihm selbst benannten, der „Albrechtsburg“.

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