1. Die Elbe von der Quelle bis zur Mündung

Auf einem großen feuchten Hang im Riesengebirge sickert viel Wasser in einen großen Brunnen, der sich auf 1386 Metern Höhe befindet: Die Quelle der Elbe
Von seiner Quelle wird unser Fluss nun 364 km Tschechien durchfließen und seinen Lauf bis zur Mündung in die Nordsee 727 km auf deutschem Staatsgebiet fortsetzen. --------Die Elbe kann man hier mit einem Schritt überwinden, sie wird bei ihrer Mündung in die Nordsee zum großen 20 Kilometer breiten Strom.

Die Flächenausdehnung des Riesengebirges ist weit weniger riesenhaft als der Name vermitteln mag
Das Gebirge umfasst lediglich 600 km² und ist deutlich kleiner als die des 2.000 km² großen Harzes oder gar des sich über 4.000 km² erstreckenden Schwarzwaldes.

Der schöne Gebirgsbach ist seit seiner Mündung an dieser Stelle bereits knapp 1000 Höhenmetern hinab geströmt
Große Brocken Granit hat der Bach bis hierhin transportiert. Bei Schneeschmelze hat der dann reißende Strom aus dem Gebirge den schweren Granit noch deutlich weiter hinab in das Tal gespült.

Die Städte entlang der mittleren Elbe Böhmens konnten ihre mittelalterlichen Stadtbilder erhalten. Sie sind mit großer Liebe renoviert worden
Das Bild zeigt den historischen Karlsplatz im Stadtzentrum Kolins. Auch die Königsstadt Hradec Králové (Königgrätz), der Marktpatz Padubices, oder das nahe gelegene Kutná Hora (Kuttenberg) haben ihren mittelalterlichen Charme bewahrt.

Der Fluss erreicht bei Leitmeritz das Böhmische Mittelgebirge, und gleich von der Elbbrücke blickt man auf den Berg Radobýl
In der Nähe der Stadt liegt auch die Milešovka (Milleschauer), der mit 836 Metern der höchste Berg des Böhmischen Mittelgebirges ist. Elbabwärts beginnt die Böhmischen Pforte, wo Basaltfelsen und Weinberge das Elbtal dominieren. Erst nach 60 Flusskilometern wird die Elbe das Mittelgebirge verlassen und den Nationalpark Böhmische Schweiz erreichen.

Die Industrialisierung veränderte das Bild der ehemals romantischen Stadt Ústí nad Labem (Aussigs)
Das Wasser des Flusses wurde am Wehr aufgestaut, um die Bedingungen für den Schiffstransport zu verbessern. Elbabwärts jedoch kann unser Fluss jedoch sein natürliches Flussbett entwickeln und 600 Flusskilometer bis zu Gezeitensperrwerk bei Geesthacht frei fließen.

Die Elbe bei Děčín, (Tetschen) wird von einem Renaissanceschloss überragt, dessen Geschichte mit dem Schicksal der Grenzstadt eng verbunden ist
Im Dreißigjährigen Krieges befand sich Burg in den Händen von sächsischen, schwedischen und kaiserlichen Truppen. 1934 wurde das Schloss eine Kaserne der Tschechischen Armee, im Zweiten Weltkrieg zog die Reichswehr ein, und nach dem Prager Frühling wurde das Schloss vorübergehend von der Sowjetarmee als Kaserne in Besitz genommen.

Der 80 Quadratkilometer große Nationalpark Böhmische Schweiz ist der jüngste Nationalpark der Tschechischen Republik
Entlang der Staatsgrenze zur Bundesrepublik Deutschland schließt sich unmittelbar der 93 Quadratkilometer große Nationalpark Sächsische Schweiz an. In Böhmen wie auch in Sachsen sind die Nationalparks von weiträumigen Landschaftsschutzgebieten umgeben.

Die Tschechisch-Deutsche Grenze liegt an der Mündung der Kamnitz, der Elbe ist jedoch die Grenze unbekannt, denn Flüsse verbinden
Vom Kamnitztal führen die Wanderwege zu den spektakulären Schönheiten des Gebirges, der Edmundsklamm und zum größten europäischen Sandsteintor, dem Prebischtor. Die Ranger beider Nationalparks arbeiten eng zusammen, denn das „Europäische Sandsteingebirge“ ist ein einheitlicher Landschafts- und Kulturraum.

Die Elbe wird nun 727 Kilometer Deutschland durchfließen, und erreicht hier die 96 Flusskilometer lange Obere Elbe.
Den Südostrand des mächtigen Schrammstein–Massivs sieht man im Grenzgebiet unmittelbar an der über Elbufer aufsteigen. Der langgestreckte Felsen erstreckt sich bis in das entfernte Bad Schandau.

Im Reich der „Steine“: Die Festung Königstein, die bis heute ein wichtiges Zeugnis europäischer Festungsbaukunst ist
Die 200 Meter hoch gelegene Anlage diente ursprünglich der Kontrolle des Elbtals und seiner weiteren Umgebung. Militärgeschichtlich spielte die Festung jedoch keine allzu wichtige Rolle. Sächsische Kurfürsten nutzten sie vor allem als Jagd- und Lustschloss oder als sicheren Hort in Kriegszeiten. Karriere machte Königstein später als gefürchtetes Staatsgefängnis.

Der berühmte Blick von der Bastei in das Tal der Elbe
Der Fluss durchfließt hier im engen Tal des Elbsandsteingebirges eine einmalig vielgestaltige Landschaft, die zurecht einer der Sehnsuchtsorte Deutschlands ist. Das Niveau der Bastei liegt nur bei 115 Metern über dem Niveau der Elbe. Dennoch vermittelt der Blick über das „tiefe“ Elbtal von der 235 Meter hohen Bastei den Eindruck großer Höhe

Am Pillnitzer Schloss beginnt eine lange Kette von Schlössern und Gärten
Sie dienten zugleich dem Vergnügen wie auch der Zerstreuung August des Starken, des deutschen Fürsten und polnischen Königs. In Dresden nutzte man den Zwinger und den Großen Garten für rauschende Hoffeste, residiert wurde hingegen im Residenzschloss. Von Schloss Moritzburg aus ging man auf die Jagd.

August der Starke ließ das prachtvolle Kronentor errichten nachdem er die polnische Krone erlangte. Friedrich August I. war Kurfürst, König von Polen und in und Großfürst von Litauen
August verkörperte das Zeitalter das Barock sowie die höfische Prachtentfaltung seines Hofes wie kein zweiter Herrscher in Deutschland. Während Augusts politische Vorstellungen zum Scheitern verurteilt.

Der Weinberg am Spitzenhaus gilt als die Wiege des sächsischen Weinbaus
Der Wein Sachsens wurde nach der Wende so beliebt, dass sich die Rebstöcke sich bald über eine Fläche von 5.000 Hektar ausdehnten. Hier herrschte kontinentales Klima mit frostreichen, eisigen Wintern sowie sehr heißen Sommern. An der Elbe war qualitativ hochwertiger Wein nur in wenigen begünstigten Südlagen anzubauen.

Die Meißner Albrechtsburg
Der emporragende Felsen, auf dem die spätere Burg namens Misni (Meißen) durch Heinrich den Ersten erbaut wurde, eignete sich ausgezeichnet für die Beherrschung des Landes. Erst viel später bekam die Albrechtsburg ihr herrschaftliches Antlitz. Die Bauherren des ältesten deutschen Renaissance- Schlosses waren die beiden wettinischen Herzöge Ernst und Albrecht.

Die Elbe verlässt wenige Kilometer elbabwärts Meißens das Obere Elbtal und durchfließt im norddeutschen Tiefland nun die Urstromtäler der Eiszeiten
Pure Gewalt der nordischen Gletscher hat an der nun erreichten Mittleren Elbe reichhaltige Landschaften an der Elbe hinterlassen. Ein Quadratmeter Grundfläche, der üblichen 3.000 Metern Höhe der Gletscher wiegte gut 2,7 Millionen Kilogramm. Das entspricht in etwa dem Gewicht von 870 Elefanten oder 2.500 PKW.

Die großen Sander des Saale – Gletschers, die Dahlener- und Dübener Heiden, erstrecken sich an linken Elbufer über 120 Km von Torgau bis nach Dessau
Neben dem fruchtbaren Urstromtal gehören zum wichtigen Formenschatz der Eiszeiten die Sander, Grundmoränen, Endmoränen, und Niederungslandschaften.

Die südlichste Großlandschaft im Urstromtal ist eine Niederungslandschaft: Das Elbe/Elster Tiefland
Im 19.Jahrhundert hat der Mensch die Elbe im flachen Land „rektifiziert“. Buhnenbauten, Deckwerke und Flussverkürzungen führten zur Flussgrunderosion und zur Senkung des Grundwasserspiegels. Täglich werden 300 Tonnen Feststoffe vom Flussgrund hinweggespült, die nur schwer durch Aufschüttungen der Kieswerke ersetzt werden können.

Die Elbe schwenkt in einem großen Bogen in das Breslau – Magdeburger Urstromtal ein
Der Fluss würde seinem natürlichen Gefälle folgend von Süden nordwärts fließen. Die Eisrandlagen der Gletscher verliefen aber von Südosten nach Nordwesten und entsprechend verlief auch das. Urstromtal in dem die Elbe nun hineinströmt. Am rechen Ufer des Urstromtals liegt die mächtige Endmoränenkette des Fläming.

Der Theologe Martin Luther wurde durch den Anschlag der Thesen an die Tür Schlosskirche schlagartig europaweit bekannt. Wenn auch eher unfreiwillig veränderte er die europäische Geschichte nachhaltig
Die katholische Kirche verlor ihr geistliches Monopol, das Wissensmonopol über Glaubensfragen und die alleinige Autorität der geweihten Priester. Die Menschen waren erstmals dazu aufgefordert, in Glaubensfragen ausschließlich dem eigenen Gewissen zu folgen.

Ein klassischer Durchbruch: Der Kurze Wurf bei Dessau-Roßlau
Der „Kurze Wurf“ ist ein Altarm der Elbe in der Kliekener Aue im Landkreis Anhalt-Zerbst. Zwischen 1931 und 1934 trennte man diese etwa 1,5 km lange Flussbiegung zur Verbesserung und Verkürzung der Flussschifffahrt von der Elbe ab. Der Flusskilometer 251 entfiel, was jedoch eine Vielzahl ökologischer Konsequenzen vor Ort nach sich zog.

Die Elblandschaft am Wörlitzer Außendeich: Hier war die ideale Kulisse für die Anlage einer englischen Gartenlandschaft
Das mit Mäandern der Elbe, Seen, und Kanälen durchsetzte Parkgelände wird von siebzehn fantasievollen Brücken überwunden. Jede ist in einem anderen Stil gebaut und hat ihre eigene Bedeutung. Auch können Inseln und Kanäle durch handbetriebene Fähren erreicht werden.

klassische Antike wurde in der Parklandschaft nachempfunden, wie der hier zu bestaunende Floratempel, oder der der Venustempel
Das Pantheon, der Nachbau des Vesuvs und zahlreiche Nachbauten klassischer antiker Bauwerke sollten den Besuchern einen Einblick in zeitlich wie räumlich ferne Architekturen zu gewähren. Die Schlösser in Dessau und im Park zählen zu den frühesten und schönsten Bauwerken der Neo-Renaissance in Deutschland.

Die Mulde ist ein natürlicher Fluss, aber auch unberechenbar –mal friedlich–mal mit mächtigem Hochwasser
Die Saale und die Mulde sammeln das Wasser der westlichen Hänge des Erzgebirges, des Thüringer Beckens und der Ostseite des Harzes. Ausgiebiger Regen in den Mittelgebirgen führt häufig zu Hochwasser am Fluss. Die Mulde staut vor Ihrer Mündung in die Elbe Frühjahreshochwasser des Jahres 2013 mächtig auf und überschwemmt ihre Auen.

Vierhundert Flusskilometer Auenwald wachsen in den UNESCO Schutzgebieten entlang der Elbe
Seit Langem gehören große Flächen in den Ländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zum UNESCO Biosphärenreservat. Viele Nationalparks und großflächige Landschaftsschutzgebiete ergänzen das UNESCO Gebiet der Elbe an der Elbe.

Zwischen der Saale und Mulde liegt der Lödderitzer Forst
Der Deich wurde auf sieben Kilometer Länge zurückverlegt und ein 2.500 Hektar großer Auenwaldverbundes ist entstanden. Entlang des neuen Deiches sieht man die aktivierten Mäander der Elbe. Sie sind in Ihrer Färbung gelb, weil sie an den Transport der Sedimente des Flusses wieder angeschlossen sind; Ein Megaprojekt der Renaturierung.

An der Mündung der Saale
Die Saale entspringt im Fichtelgebirge und ist mit einer Länge von 413 Kilometern der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Aus dem Thüringischen Becken fließt ihr die Unstrut zu, und in Sachsen-Anhalt bei Baby mündet der Fluss. Die Saale nimmt mit 115 m³/s auch in Sachen Wasserreichtum hinter der Moldau den zweiten Platz unter den Nebenflüssen der Elbe ein.

Zur Entlastung der Stadt Magdeburg wurde während der Flut von des Jahres 2013 bei Schönebeck das Wehr geöffnet, und die Elbe floss östlich der heutigen Stromelbe in ihrem zuletzt vor tausend Jahren genutzten Flussbett
Die Aufnahmen des geöffneten Sperrwerks sind von einem Hubschrauber aus angefertigt worden und es war hier oben schwierig festzustellen, wo sich nun eigentlich die heutige Stromelbe und wo sich der mächtig durchströmte alte Lauf befand.

Magdeburg: In ganz Deutschland ist heute kein älterer gotischer Dom mehr erhalten
Otto I. sah Magdeburg als östliches Pendant zu Aachen und zugleich als „neues Rom“. Etwa an jener Stelle, wo sich bereits im 10. Jahrhundert seine Palastanlage ausdehnte, befindet sich heute Magdeburgs „neuer“ gotischer Dom, den man um 1209 errichtete. Den ottonischen Kaiserdom hatte zwei Jahre zuvor ein Großfeuer schwer beschädigt.

Hoch über der Elbe überbrückt die 6-spurige Autobahn das Ruhrgebiet mit Berlin, die dahinter zu sehende Trogbrücke verbindet den Mittellandkanal mit dem Elbe-Havel-Kanal
Der Mittellandkanal wurde bereits von 1928 bis 1938 gebaut. Das war spielend leicht denn der Kanalverläuft entlang des Feuchtgebietes Drömling, der Elbe-Weser-Wasserscheide. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde dann das aufwendige Verkehrsprojekt Trogbrücke realisiert.

Der untere Bereich der Mittelelbe beginnt an der Mündung der Havel. Elbe fließt hier in einem letzten Richtungswechsel in das Berlin - Hamburger Urstromtal ein, das sie nun bis zu Ihrer Mündung nicht mehr verlässt
Im Mündungsbereich in der Nähe der Havel flossen mehrere mächtige Ströme der abtauenden Weichsel-Gletscher bis in die Nordsee. Sie rissen viel Sand mit sich, und füllten das Elbtal mit 15 Metern „Brandenburger Sand“ auf. Das alte Tal der Saale Eiszeit wurde vollständig überformt.

Die Düne bei Klein Schmölen ist mit einer Höhe von etwa 38 Metern die größte Binnenwanderdüne Europas
Wenige zusätzliche Kältegrade brachten den Gletscherfluss im Urstromtal zum Erliegen. Durch die vegetationslosen Niederungen zog dann ein eisiger Wind, der den grobkörnigen Sand zu Elbdünen aufwehte. Noch weiter flogen die feinen Sedimente und bildeten die Magdeburger Börde.

Wanderdünen in der Niedersächsischen Elbaue bei Amt Neuhaus
Die Saale entspringt im Fichtelgebirge und ist mit einer Länge von 413 Kilometern der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Aus dem Thüringischen Becken fließt ihr die Unstrut zu, und in Sachsen-Anhalt bei Baby mündet der Fluss. Die Saale nimmt mit 115 m³/s auch in Sachen Wasserreichtum hinter der Moldau den zweiten Platz unter den Nebenflüssen der Elbe ein.

Die Elbbrücke Im Hintergrund überspannt die breite Wasserwelt, sie führt von Tangermünde in das Städtchen Fischbeck, dessen Deich während der Flut brach
Die dramatische Rettungsaktion ging durch die Nachrichten. Es wurden drei Elbschiffe in der Bruchstelle versenkt. Rechts im Bild ist das Flussbett der Elbe zu sehen, es ist schwer zu erkennen, denn der gesamte Auenbereich ist während der Flut im Jahr 2013 überschwemmt.

Tangermünde, Hansestadt zwischen Magdeburg und Havelberg
Der um 1300 errichtete, fast vollständig erhaltene Mauerring mit seinen Toren zur Elbe ist vollständig erhalten. Wenn Stadttore heutzutage in Großstädten oft freistehen, dann ist diese Präsentation ohne städtebaulichen Zusammenhang. Der ursprüngliche Sinnzusammenhang aus Altstadt, geschlossener Stadtmauer und Toren ist in Tangermünde erhalten geblieben.

Die Renaturierung der Lenzener Elbtalaue war ein Mammutprojekt
Der Deich bei Lenzen in der Prignitz wurde weit rückverlegt, und es entstand eine 600 Hektar große Überflutungsfläche. Der alte Deich, der hier im Bild mit den Wildpferden zu sehen ist wurde mehrfach durchbrochen. Der große zusammenhängende Auenwaldkomplex steht nun regelmäßig unter Wasser. Fachleute erwarten, dass diese Deichrückverlegung zu einer Reduzierung der Hochwasserstände im Umkreis von bis zu 28 Zentimetern führen wird.

Das breite Elbtal zwischen Hitzacker und Lauenburg
In der Auenlandschaft an den Ufern Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Niedersachsen sind viele Naturschönheiten erhalten geblieben. Sie sind ein Geschenk der deutschen Teilung, denn am Ufer der DDR wurden fünf Kilometer hinter Deichlinie abgesperrt.

Die Elbe bildet ständig neue Sandbänke und Inseln, die bei extremem Niedrigwasser gut zu erkennen sind
Etwa an 100 Tagen im Jahr erreicht der Fluss eine Tiefe von maximal einen Meter, die Elbe ist nur noch pro forma schiffbar. Lediglich von Geesthacht bis zur Einfahrt in den Elbe-Seitenkanal ist die Elbe vertieft. Dort hebt das Schiffshebewerk Scharnebeck die Binnenschiffe über 38 Meter auf das hohe Geestufer in den Elbe-Seitenkanal.

Im Bereich der Hamburger Kaffeefahrten liegt die Stadt Lauenburg
Die Stadt Lauenburg liegt auf einer hohen Endmoräne, und der Blick des Besuchers erschließt von hier aus die gegenüberliegende Flussseite bis in die Weite des breiten Urstromtals. Eine solche strategisch günstige Lage war für die Errichtung einer Burg prädestiniert, und so befahl Bernhard von Askanien hier bereits im Jahr 1182 den Bau seiner „Lavenburg“.

Am Sperrwerk Geesthacht beginnt die Tideelbe
Unter dem Eindruck der Flutkatastrophe von 1953 kam man im Hamburger Umland zu dem Entschluss, ein großes Elbsperrwerk zu errichten. Diese Staustufe entstand nahe Stadt Geesthacht und wurde 1960 in Dienst gestellt. Das Sperrwerk besteht aus einer rund 175 Meter langen Schleusenbrücke, einer etwa 550 Meter langen Dammstrecke und der 410 Meter langen Wehrbrücke.

An der Bunthäuser Spitze beginnt das Hamburger Stromspaltungsgebiet
Die Obere Tideelbe erstreckt sich vom Wehr Geesthacht bis zur Elbteilung an der Bunthäuser Spitze. Dort wo sich die Norderelbe und die Süderelbe trennen beginnt das Stromspaltungsgebiet, der zweite Bereich der Tideelbe. Im Stromspaltungsgebiet liegt die 50 Quadratkilometer große Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg und das gesamte Hafengelände.

An der Süderelbe findet heute kaum noch Schiffsverkehr statt, und im Winter kann es deshalb auch einmal Eisgang geben
Durch einen Leitdamm an der Bunthäuser Spitze konnten die Hamburger Wasserbauer die Wassermenge regulieren. Der nach Hamburg führenden Nordarm erhielt wesentlich mehr Wasser, um den Hamburger Hafen besser zu erreichen.

Mit einer Ausdehnung von 7.200 Hektar nimmt der Hafen im 60 Kilometer langen Stromspaltungsgebiet rechnerisch etwa ein Zehntel des Hamburger Stadtgebiets ein
Das Hafengebiet umfasst insgesamt 140 km Straßennetz, 304 Schienenkilometer und 880 Weichen gehören zur Hamburger Hafenbahn, 12 km Strand, 49 km Kaimauern im Hafen– so viel wie die Strecke Hamburg-Lüneburg. Über 130 Brücken verbinden Hamburgs Hafen mit den Elbinseln.

. Die Herausforderungen an den Schiffsmotor sind extrem: Die Strecke Hamburg-Shanghai beträgt 20.000 km, für die die Alexander vier Wochen benötigt. Bei einer Nutzungsdauer des Schiffes von 20 Jahren muss er etwa zehnmal die Entfernung zum Mond zurückgelegen
Herausnehmen kann man den Moter nicht, der hat die Größe eine Airbus 380. Und für die Elbe wichtig: Die „Alexander von Humboldt“ könnte mit nur einem weiteren Meter Tiefgang bis zu 11.000 Tonnen zusätzlich laden, dem Gewicht einer voll beladenen Cap San Diego. Die Windangriffsfläche eines 16.000 TEU Schiffes ist achtmal so groß wie die gesamte Segelfläche des Schulschiffs „Gorch Fock“.

Fortgesetzt zweistellige Zuwachsraten für die Kreuzfahrtschiffe an den Hamburger Terminals
Deutschland gilt als dauerhafter Wachstumsmarkt für den Urlaub auf See. So verbrachte im Jahr 2015 in den USA 3,5 Prozent ihre Urlaube auf Kreuzfahrtschiffen, die 82 Millionen Deutschen kamen auf überdurchschnittliche 70 Millionen mehrtägige Urlaubsreisen, aber nur auf 2,1% der Bevölkerung nahm an einer Kreuzfahrt teil (OECD,2015). Die in Deutschland zunehmende Altersstruktur gilt als zusätzlicher Wachstumsmotor.

Neues Leben in alten Mauern: Das UNESCO Weltkulturerbe Speicherstadt
Die Speicherstadt liegt zwischen der Innenstadt und der wachsender HafenCity. Die Lagerhallen beheimaten längst eine Vielzahl von Medienunternehmen, Kultur- und Bildungsbetrieben, Agenturen, Modelabels, Verlagen, Theatern, Ausstellungen und Museen. Hamburger und Touristen lieben das maritim-kreative Flair der umgebauten Lagerhallen. Auch die HafenCity hat mit Elbphilharmonie einen bedeutenden Publikumsmagneten erhalten

Mit Millionenbeträgen wurde nach dem Krieg die Wiedererrichtung, die Erweiterung und die Modernisierung der Stückgut-Kais vorangetrieben
Die Kais mit ihren Kränen das mussten in den 1970er-Jahren dann bereits weitgehend stillgelegt und abgeschrieben werden. Die Container-Technik entwickelte sich rasant. Wer zu lange zögerte oder nicht über die nötigen Mittel der Anpassung seiner Infrastruktur verfügte, der wurde von der fortschrittlicheren Konkurrenz aus dem Markt gedrängt.

Museumsschiff Cap San Diego: Dieser 1961 vom Stapel gelaufene Stückgutfrachter überquerte während seiner gut zwanzigjährigen Dienstzeit 120-mal in beiden Richtungen den Atlantik
Von Hamburg aus steuerte sie regelmäßig die Ostküste Südamerikas an, um zumeist deutsche Waren dorthin und auf dem Rückweg südamerikanische Güter heimwärts zu transportieren. Fünf ältere Schwesterschiffe der Cap-San-Reihe befuhren die gleiche Route. Sie galten ihrer Statur nach als sehr wohlgeratene „Schwäne“. Nur böse Zungen verunglimpften die Cap-Schiffe in Anlehnung an August Oetker, den Eigner der Reederei Hamburg Süd, als „Puddingdampfer“.

Die schmale, langgestreckte Insel Neßsand und Hanskalbsand erstreckt sich über 8,5 Kilometer entlang der Fahrrinne
Vor 1945 entstand Neßsand durch das Abtragen der Halbinsel Neß, um Wasserflächen für die Erprobung der Wasserflugzeuge der Hamburger Flugzeugwerke zu schaffen. 1965 und 1970 kam aus Vertiefungen der Elbe weiterer Boden hinzu. Die nun vereinte 8,5 Kilometer lange Inselwelt steht heute unter Naturschutz.

Der Bishorster Sand und Pagensand
An der Spitze der Halbinsel Bishorster Sand liegt und im Hintergrund die Elbinsel Pagensand. Sie ist heute 5,8 km lang und 520 Hektar groß. Im Rahmen der Elbvertiefungen zwischen 1910 und 1999 wurden hier Sand und Elbschlick aufgespült, sodass sich die Insel um das 6-fache vergrößerte. Der zusätzliche Sand führte zu einer Naturlandschaft mit Heiden und Dünen. Die Insel steht nun seit 1997 unter Naturschutz.

Glückstadt, die gut gesicherte Festungs- und Hafenstadt
Mit dem Ziel, Hamburgs Rolle im Handel zu übernehmen, legte Dänemarks Christian IV. Glückstadt im Sumpfland der Elbe an. 1630 brachten Hamburger Kriegsschiffe im Handstreich die vor Glückstadt auf Reede liegenden dänischen Schiffe in ihre Gewalt und überführten sie nach Hamburg. Trotz einer Hamburger Flotte von 49 Schiffen siegte später Christian die Hamburger Flotte, konnte aber die Hansestadt nicht in seinen Besitz bringen.

Von Glückstadt bis zur Mündung der Elbe kennt der der Fluss nur noch zwei kilometerlange Flusskehren
Die langgestreckte Küstenlinie Nordkehdingens liegt Gleitufer des Tidestroms, und erstreckt sich von hier aus über etwa gut 30 Flusskilometer bis zur Mündung der Oste. Das weiträumige Vorland und die großen Schlickbereiche sind gut zu erkennen. Am 35 Kilometer langen schmalen Prallufers Schleswig-Holsteins befindet sich das weithin sichtbare Kernkraftwerk Brokdorf, der Nord—Ostsee Kanal, Chemieanlagen und Hafenflächen.

46.Die zweite Flusskehre erstreckt sich von der Mündung der Oste bis in das 34 Kilometer entfernte Cuxhaven
Diesmal liegt das niedersächsische Ufer am Prallufer, das (dunkle) Fahrwasser verläuft an seiner Küstenlinie. Cuxhaven erkennt man an dem weit entfernten weißen Küstenstreifen. Am Gleitufer Schleswig–Holsteins liegen die flachen Sanderbereiche der Elbe

47.Die berühmte Kugelbake markiert das Landende bei Cuxhaven
Hier beginnt alten Urstromtal des Flusses die Außenelbe, die sich von der Kugelbake Cuxhaven bis zur „Leuchttonne Elbe 1 erstreckt. Ein langer Leitdamm in der Außenelbe schützt seewärts die Fahrrinne vor der Verschlickung durch das angrenzende Watt. Jenseits der Fahrrinne beginnt das Watt auf dem man zu Fuß bei Ebbe die Insel Neuwerk erreicht.

Der Leuchtturm auf der Insel Neuwerk
Der Leuchtturm ist älteste erhaltene Profanbauwerk nicht nur Hamburgs, sondern der gesamten deutschen Küste. Im Jahr 1299 wurde ein 35 Meter hoher normannischer Turm als Seezeichen errichtet, der bis 1310 zu Wehrzwecken gegen Seeräuber ausgebaut wurde. Nach der Errichtung des „Neuen Werks“ sollte die Schifffahrt nun mit für den Bau und Unterhalt herangezogen werden: Die Entrichtung eines „Werkzolls“ wurde eingeführt.

Friedrichskoog, Landende in Schleswig -Holstein
Friedrichskoogs ursprünglicher Name lautete Frederik VII.-Koog, sodass hier kein Preuße gewürdigt wurde, sondern dass ein Dänenkönig, Friedrich VII. gemeint war. Nach der Eindeichung Friedrichskoogs entschied man sich einen Damm zur Insel Trischen zu bauen. Auf dem Foto sieht man an der Spitze des Koogs ein unfertiges Stück des Trischendammes.

Abgesehen von Vogelwarten ist die unbewohnte Insel Trischen für Hunderttausende von Vögeln ein besonders wichtiger Brut- und Rastplatz
Zu Beginn der regelmäßigen Beobachtung und Bewachung stellte die Flussseeschwalbe mit etwa 9.500 Tieren die größte Brutvogelgruppe der Insel dar. Die besondere Gefahr für die Vögel waren die Kaninchen…aber nur bis zur nächsten Sturmflut, denn sie konnten ja nicht schwimmen.