Von den Karolingern zu den Ottonen:

Die Liebfrauenkirche auf dem Domplatz in Haberstadt ist die einzige in Mittel- und Norddeutschland erhaltene viertürmige Basilika aus der Zeit der Romanik. Bereits die herrschende fränkische Familie der Karolinger hatte das Reich weit nach Osten ausgedehnt. Nach mehr als dreißig Jahren Krieg gelang es Kaiser Karl dem Großen 804, die Sachsen zu besiegen. Halberstadt entwickelte sich zu Kars Zeit zum Missionszentrum und Jahr und zum Bischofssitz.

Der gotische Dom zu Halberstadt

Die romanische Kirche der Karolinger stand hier auf dem Domplatz und markiert die Selle auf dem Hochplateau, wo im Jahr 804 die karolingische Missionsgeschichte begann. Der karolingische Bau stürzte jedoch ein, sodass am gleicher Stelle ein gotischer Neubau entstand. Der gotische Magdeburger Dom wurde im Jahr 1209 fertiggestellt, die mit ihnen konkurrierenden Halberstädter mussten sich beeilen, und Jahr 1220 entstand die im Foto zu sehende Doppelturmanlage.

Erst viel später bekam die Albrechtsburg ihr herrschaftliches Antlitz

Die Bauherren des ältesten deutschen Renaissance- Schlosses waren die beiden wettinischen Herzöge Ernst und Albrecht. Die Albrechtsburg wurde aber tatsächlich nie zu einem Zentrum ihrer Hofhaltung, denn die Herzöge vertrugen sich nicht, und teilten das große Sachsen unter sich auf. Auf dem Burghof stand bis 1581 eine viertürmige romanische Basilika, die heute dominierende gotische Kirche entstand erst im 18. Jahrhundert.

10. Die Meißner Albrechtsburg: Die heute dominierende gotische Kirche entstand erst im 18. Jahrhundert.

Der sächsische Kirchenbau auf der Albrechtsburg steht in der Tradition Kaiser Ottos I. und seiner Gründung des Bistums Meißen. Schon im Jahr 968 ließ Otto anlässlich der Gründung des Bistums Meißen eine kleine Kapelle errichten, die noch heute zu besichtigen ist. Dieser noch sehr überschaubare Sakralbau stellt die „christliche Keimzelle“ des heutigen Sachsens, der früheren Mark Meißen dar. Später wurde im Burghof eine viertürmige romanische Basilika errichtet. Diese Basilika blieb bis 1581 die Bischofskirche der römisch-katholischen Bischöfe von Meißen. Die heute dominierende gotische Kirche entstand erst im 18. Jahrhundert und sie überragt das älteste Schlossbauwerk Deutschlands deutlich.

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Die Burg Hohenthurm befand sich am slawischen Elbufer der Saale

Der heute noch weithin sichtbare Bergfried entstand um 936 als Stützpunkt in der slawischen Ostmark. Es ist anzunehmen, dass bereits seit karolingischer Zeit das Land rechts der Saale als Sorbische Mark (bedeutet Grenzland) zum Reich gehörte. Die Regierungszeit Otto des I. begann im Jahr 973 zu einem Zeitpunkt als das Grenzland also keineswegs sicheres Gebiet war.

Die Herrschafts- und Machtdemonstration an der Unstrut, der Saale und der Elbe

Die Neuenburg liegt auf einer Hochfläche über der Unstrut. Auf dem Foto ist der Bergfried „Dicker Wilhelm“ und die romanischen Ringmauern der Festung zu sehen. Die ehemals hier befindliche Kaiserpfalz wurde von Otto I. sechsmal besucht, Otto II war jedes Jahr hier. Die Burg ist mit einer Grundfläche von ca. 5000 Quadratmetern viel größer und mächtiger als die die ältere Wartburg, beide sind Gründungen Ludwig des Springers.

Blick von der Neuenburg auf das Tal der Unstrut

Unterhalb der Burg im Norden liegt das Winzerstädtchen Freyburg, das etwa sieben Kilometer nördlich von Naumburg an der Saale entfernt ist. Der Bau einer großen Burg war an dieser Stelle eine besonders glückliche Entscheidung.

Ein besonderes architektonisches Kleinod auf der Burg ist die um 1180 errichtete Doppelkapelle

Das hier zu sehende Obergeschoss ist wohl der private Andachtsraum des Landgrafenpaares. Eine kleine Fußbodenöffnung erlaubte ihnen den liturgisch nötigen Hör- und Blickkontakt zur Kapelle im Untergeschoss. Hier durften auch die niederen Ränge Platz nahmen.

Der Dicke Heinrich, ein Rundturm aus dem 12. Jahrhundert.

Der Dicke Heinrich ist der einzige romanische Turm auf der Burg. Seine Höhe beträgt 27,50 Meter, der Durchmesser beläuft sich unten auf 14 Meter und die Mauerstärke auf 4,35 Meter. Die Höhenburg gehört zu den größten mittelalterlichen Burgen in ganz Deutschland und nimmt eine Fläche ein, die die Wartburg sieben Mal aufnehmen könnte.

Zisterzienser- Mönche kultivierten das Land an der Saale

Die Mönche kultivierten das Land um das Kloster und machten es so zu einem der reichsten Klöster Ostthüringens. Das obere Foto zeigt, wie die Saale bei Naumburg aufgestaut wird. Von hier aus leiteten die Mönche eine „Kleine Saale“ ab, um ihre Mühlen im entfernten „Kloster der heiligen Maria Kloster an der Pforte an dem Tore“ zu betreiben.

Die Kleine Saale verlässt im Klosterbereich die Kornmühle

Auf dem Gelände des Kosters befinden sich neben der alten Mühle und den alten Speichern das Klostergelände und die Gebäude der Eliteschule Pforta. So kann man hier auch die alten Schulbauten sehen: Die Turnhalle, die Turnvater Jahn errichtet hat, oder das Planetarium das Carl Zeiss hier spendiert hat.

Der Magdeburger Dom

Etwa an jener Stelle, wo sich bereits im 10. Jahrhundert die Palastanlage Otto I. ausdehnte, befindet sich heute Magdeburgs gotischer Dom, den man um 1209 errichtete. Der ottonische Kaiserdom war mit 90 Metern Länge eines der größten Bauwerke Europas, wurde jedoch durch ein Großfeuer schwer beschädigt. Magdeburgs „neuer“ gotischer Dom ist dennoch der älteste gotische Dom Deutschlands.

Otto I. erkannte die herausragende Rolle der Kirche bei der Neuordnung seines Reiches.

Die tüchtigen Mönche und die Legitimation durch die Christianisierung halfen ihm bei der Ausweitung seines Reichs nach Osten. 1121 gründete der Bischof Norbert von Xanten im französischen Prémontré einen neuen Reformorden, die Prämonstratenser. Fünf Jahre später folgte er der Berufung zum Bischof von Magdeburg, und schon 1129 übergab Otto I. ihm das bestehende Kloster Unser Lieben Frauen.

Prämonstratenser-Chorherren aus Magdeburg gründeten das Kloster Jerichow.

Das „Kloster“ Jerichow, nimmt mit seiner ab 1148 erbauten Stiftskirche eine Schlüsselstellung der „Backsteinromanik“ ein. Im Vergleich zur „Backsteingotik“ ist die „Backsteinromanik“ ein weniger etablierter Begriff. Von Jerichow aus wollte man die Gründung des Bistums Havelberg unterstützen. Die Bedeutung der klösterlichen Lebensform für die Politik des hohen Mittelalters kann kaum überschätzt werden. Der Kulturphilosoph Hugo Fischer sprach von der „Geburt der westlichen Zivilisation aus dem Geist des romanischen Mönchtums“.

Der Havelberger Dom zeigt Wehrhaftigkeit und Siegeswillen gegenüber den slawischen Fürstentümern.

Am Havelberger Dom: Die Michaelskapelle im Havelberger Dom ist noch heute erhalten. Vom südlichen Seitenschiff aus oder auch durch eine Tür in etwa sechs Metern Höhe war sie schon früher zugänglich. Der Bau konnte somit bei Gefahr als Zufluchtsort dienen. Der Erzengel Michael ist der Drachentöter, der Besieger des Teufels, und derjenige, der beim Jüngsten Gericht die Toten erweckt, ist der der Patron für die Kapelle im Kirchturm. Der Bau konnte damit bei Gefahr als Zuflucht dienen. Der mächtige aus Feldsteinen errichtete Kirchturm sieht auch sehr wehrhaft aus. Trotz seiner erhabenen Lage oberhalb des Flusses auf einer hohen Endmoräne und trotz der Einbindung in das Reichkirchensystem mit seinen wehrhaften und fleißigen Mönchen war der Havelberg zwischen Sachsen und Slawen noch lange Jahre umkämpft. Noch 250 Jahre über Ottos Regentschaft hinaus blieb Havelberg umkämpft; zumindest 150 Jahre lang wagte sich hier niemand hinauf Erst der Askanier Albrecht der Bär konnte im Wendenkreuzzug 1147 die Bistümer Brandenburg und Havelberg endgültig erobern.

Die Ungarnschlacht auf dem Lechfeld 955

Die Ungarn fielen fast jedes Jahr in das Reich ein und peinigten durch Raubzüge ganz Europa. Es war Ottos bedeutendster militärischer Erfolg, wenn auch mit etwas Glück. Die Wunderwaffe der Ungarn waren Böge aus Horn und Tiersehnen, die jedoch nicht wasserfest waren – und auf dem Lechfeld bei Nürnberg regnete es.

Die Kaiserkrönung Karls des Großen

(Friedrich Kaulbach 1903, Maximilianeum München). Otto heiratet 951 in zweiter Ehe die selbstbewusste, einflussreiche und schöne Adelheid von Burgund. Sie ist die Witwe Lothars von Italien, dem König der Langobarden. Ein Jahr später zog Otto nach Italien und wurde hier zum Kaiser gekrönt ebenso, die schöne Adelheit zur Kaiserin. Die Einheit des ostfränkischen Reiches mit dem italienischen Reich sollte damit symbolträchtig gefestigt werden.

Die Schicksalsorte der Ottonen: Die Quedlinburger Stiftskirche

Die Ottonen beriefen hier Ihre Hoftage ein. Die Tradition wurde schon von Heinrich dem Ersten begründet. Das Osterfest der Ottonen entwickelte sich zur besonderen Tradition und wurde aufwendig ausgerichtet. Die Feierlichkeiten gerieten stets zu einer Machtdemonstration, bei der Kaiser Gelegenheit hatte, vor der Großen des Reiches Präsenz zu zeigen und Einigkeit zu demonstrierten.

Auf dem Heimweg vom Osterfest starb Otto I. der Pfalz Memleben.

Die Pfalz Memleben war im 10. Jahrhundert eine bedeutende Pfalz am Nordufer der Unstrut. Die. Sie ist ein Schicksalsort der Ottonen: Heinrich I. kam aus Erfurt, wo er auf einer Reichsversammlung seine Nachfolge regelte, reiste er nach Memleben und verstarb hier im Jahr 936. Otto I. traf vor Pfingsten des Jahres 973 hier ein, auch er starb auf der Pfalz Memleben am 7. Mai 973

Die Michaeliskirche in Hildesheim gilt als Schlüsselbau zum Verständnis ottonischer Kirchen

Vermutlich haben die beiden Kirchen in Memleben ähnlich ausgesehen.Bischof Bernward von Hildesheim war ein hochgebildeter Mann, er galt als politische Berater Theophanos, der Kaiserwitwe Ottos des II. Bernward war Lehrer ihres Sohnes Otto III und Bauherr der Michaeliskirche. Sie Seit 1985 zählt sie, gemeinsam mit dem Hildesheimer Dom zum UNESCO Weltkulturerbe.

Das Silberbergwerk am Rammelsberg, Grundlage des 0ttonischen Reichtums

Im Jahr 1988 wurde die Erzförderung am Rammelsberg eingestellt, die Mine ist heute UNESCO-Weltkulturerbe. Im Jahr 968 erwähnt Widukind von Corvey, der Chronist der Ottonen, dass Otto der Große im Sachsenland Silberadern eröffnet habe. Es ging den Ottonen nicht nur um Landgewinn, sondern auch Geldquellen und notwendigen Silberlinge. Der bayrische Sachse Heinrich II. hat seine Pfalz nicht ohne Grund nach Goslar verlegt.

Der Kaiserstuhl Heinrich des II.in Goslar

Der bayrische Sachse Heinrich II. setzte sich nach dem plötzlichen Tod Otto des III. für den begehrten Königsthron durch. Er wird der letzte Ottone sein, der von 1002 bis 1024 regiert. Er verlegt seine Pfalzen weiter nach Süden, nach Goslar und Bamberg. Während Otto III das römische Imperium herstellen wollte, verlegte Heinrich II. sein Schwerpunkt wieder nach Deutschland (Renvatio Regni Francorum

von der Spätromanik zur Frühgotik: Der Naumburger Dom

Weltberühmt sind die Stifterfiguren aus Sandstein im Westchor des Domes: Die Brüder Ekkehard II. und Hermann, Markgrafen von Meißen, und ihre Ehefrauen Uta und Reglindis. Die Stifterfiguren sind 200 Jahre vor der Errichtung des Westchores verstorbenen, und zeigen uns, wie die großen Naumburger Meister sich das frühe Mittelalter vorstellten

Der Lettner zum Westchor mit Passionsreliefs und der Kreuzigungsgruppe

Der Naumburger Meister war der Architekt des „Westchores“ und vermutlich war er auch der leitende Bildhauer. Jedoch waren hier aber eine Reihe erfahrener und internationaler Profis tätig. Die Organisation war arbeitsteilig, so gab es Spezialisten für Gesichter oder für den Faltenwurf der Bekleidung. Die Künstler hatten bereits an den Neubauten der Kathedralen Reims, Amiens sowie in Metz mitgearbeitet.