2. Rund um die Binnenalster
Beginnen wir unseren wir den Rundgang um die Alster am Hamburger Rathaus
Das architektonisch prachtvolle Gebäude an der Kleinen Alster wurde von 1886 bis 1897 im Stil der Neorenaissance errichtet, für das man sich Dresdner Sandstein gönnte. Nach zwei Weltkriegen war das Gebäude fast schwarz. Zum 100-Jährigem Jubiläum im Jahr 1997 wurde das Rathaus umfangreich renoviert und heute erkennt man wieder die liebevollen Details.
Das Hamburger Rathaus ist der Sitz der Hamburgischen Bürgerschaft und des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg
In der Diele des Rathauses: Das im Foto zu sehende golden umrahmte Gittertor führt zum Treppenhaus des Senats Das gegenüberliegende Treppenhaus führt zum Sitzungssaal der Bürgerschaft. Für Senatoren und Abgeordnete war wichtig, dass sich über den Innenhof des Rathauses der Zugang zur Böse befand.
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Die Alsterarkaden mit Blick auf der Kleine Alster und die Reesendammbrücke
Dem Architekten Alexis de Chateauneuf gelang mit den Arkaden ein bauliches Kunstwerk, das sich an den Markusplatz in Venedig anlehnt und das ihm besonders gelungen ist. Der große Hamburger Stadtbaumeister Fritz Schumacher bezeichnete Chateauneufs Werk als die „größte künstlerische Leistung Hamburgs im 19. Jahrhundert“.
Die Reesendammbrücke überspannt die Kleine Alster in deren Verlängerung der Jungfernstieg beginnt
Hier betrieb der Müller Heinrich Reese um 1270 eine Kornmühle. Auch der Jungfernstieg war sein Staudamm. Die Binnenalster und die Außenalster wurden aufgestaut und überschwemmte die Weideflächen. Der Müller bekam viel Ärger. Sein Versehen ist heute Hamburg großes Glück.
Der Jungfernstieg war im Jahre 1838 Deutschlands erste Straße, die asphaltiert wurde
Der Jungfernstieg – eine von diesen Straßen, deren Namen jeder kennt, so wie den Ku’damm oder die Kö in Düsseldorf. Heinrich Heine trank im Alsterpavillon regelmäßig seinen Kaffee: „Da saß ich gut gar manchen Sommernachmittag und dachte, was ein junger Mensch zu denken pflegt, nämlich gar nichts, und betrachtete, was ein junger Mensch zu betrachten pflegt, nämlich die jungen Mädchen“
Die Pumpe der Alsterfontäne befördert rund 170.000 Liter Wasser pro Stunde auf eine Höhe von 60 Metern
Die jährlichen Kosten von 60.000 Euro werden durch Firmen- und Privatspenden finanziert. Die Idee der Fontäne hatte der bekannte Fernsehmoderator Carlheinz Hollmann, die inzwischen ein unverzichtbares Wahrzeichen an der Binnenalster geworden ist und millionenfach fotografiert wurde.
Am Südwestufer, dem Jungfernstieg, liegt die Hauptanlegestelle für die „weiße Flotte“
Die Alsterdampfer erreichen von hier aus viele Anlegestellen an der Alster, und fahren entlang ihrer Kanäle. Die traditionellen Alsterschiffe tragen alle die Namen der Nebenflüsse zur Alster (norddeutsch „Bek“): Ammersbek, Bredenbek, Eilbek, Goldbek, Saselbek, Sielbek und Susebek.
Vom Jungfernstieg fällt der Blick sofort auf den 5600 Quadratmetern großen Sandsteinquader der „Galerie der Gegenwart“
Die Galerie war wegen der erwarteten Kosten stark umstritten, auch wurden später neue Kostensteigerungen bekannt. Das kennen wir von der Elbphilharmonie, und heute freuen sich die Hamburger die sich über die schöne neue Architektur ihrer Stadt.
Vor den fünfstöckigen Kubus der Galerie in hellem Kalkstein liegt eine großzügige Freifläche aus rotem schwedischem Granit
Seit der Eröffnung der Galerie der Gegenwart wurden die Schwerpunkte der Sammlung der modernen Kunst ständig erweitert. Heute kann die Galerie alle wesentlichen internationalen Entwicklungen in der Gegenwart aufzuzeigen.
Die schöne rote Granitplatte verbindet die Galerie der Gegenwart mit dem roten Backsteinbau der alten Kunsthalle
Seit 1886 war Erst Alfred Lichtwark Direktor der Kunsthalle. Er sorgte für eine systematisch aufgebaute Sammlung mit Schwerpunkt der Kunst des 19. Jahrhunderts. Hierzu zählen Werke von Max Liebermann, Philipp Otto Runge und ein große Sammlung Caspar David Friedrichs.
Der Hapag Lloyd Gebäude am Ballindamm, Hauptsitz der Reederei
In der großen Eingangshalle steht zu lesen: „Mein Feld ist die Welt“: Es war das Leitmotiv Albert Ballins. Hamburgs bedeutendster Reeder war für den Bau der größten, schnellsten und effizientesten Schiffe seiner Zeit und deren weltweitem Einsatz verantwortlich.
Das Modell des „Imperator“ in der Eingangshalle des Hapag Lloyd Gebäudes
Die White Star Line, beschloss den Bau dreier gigantischer Passagierdampfer der „Titanic“-Klasse in Southampton zu bauen. Ballin antwortete mit drei wesentlich größeren Luxuslinern, dem „Imperator“, der „Vaterland“ und der Bismarck. Alle Schiffe erhielten nach der nach der Tragödie der Titanic noch zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen. Sie wurden zur Kriegsbeute der Alliierten.
Albert Ballin war der Erfinder der Kreuzfahrt, er sandte vom 22. Januar bis zum 21. März 1891 die Augusta Victoria zu einer „Bildungs- und Vergnügungsfahrt“ ins Mittelmeer
Seine Kollegen hielten ihn für verrückt, aber das Schiff war komplett ausgebucht. Bald schon eilte sein Ruf der festgelegten Route voraus: In Portugal wurde für den Dampfer ein königlicher Salut gefeuert. Die Menschen in Mittelmeer konnten nicht glauben, welches großartige Schiff da in ihrem Hafen einlief.
Das 5-Sterne-Hotel „Fairmont Vier Jahreszeiten“ an der Binnenalster
An seinem vierzigsten Geburtstag ersteigert der Schwabe Friedrich Haerlin das „Hotel zu den Vier Jahreszeiten“ bei einer Auktion, seitdem ist Service das Credo des Hotels. 1989 entschieden sich die Hotelerben zum Verkauf des Hotels für 215 Millionen DM. Zum G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 buchte die saudische Delegation 160 Zimmer den Vier Jahreszeiten.
Die Lombartsbrücke markiert den alten Verlauf der Stadtbefestigung, die die Außenalster von der Binnenalster trennte
Benannt wurde die Brücke nach dem Lombard genannten Pfandleihhaus, das hier 1651 auf einem Teil der Hamburger Wallanlagen gestanden hat, nicht joch Lombardsatz. Der vierspurige Autoverkehr läuft seit 1953 auf der nördlichen Kennedybrücke.
Die Binnenalster, die Speicherstadt und zur HafenCity stehen heute für Hamburger und Touristen im engen Verbund
Im Januar 2013 entfielen aufwendige Kontrollen des Durchgangsverkehrs an der Freizonengrenze der Speicherstadt. In kurzer Zeit entstanden dutzende Agenturen, eine Vielzahl von Medien-, Kultur- und Bildungsbetrieben Modelabels, Verlage, Produktionsfirmen, Theater, Ausstellungen und Museen. Die Elbphilharmonie erlebte Mitte 2919 Ihren 10-millionsten Besucher.