5.Bilder mit Text Oberes Elbtal
Die große Elbschleife bei Dessau-Roßlau im Hochwasser des Jahres 2013
Sämtliche „Hudeeichen“ auf der großen Allmende stehen unter Wasser, und rechts oben im Bild sieht man sieht man den total überschwemmten „Kurzen Wurf“.
Die Spitze der großen Elbschleife bei Dessau-Roßlau liegt der „Kurze Wurf“
Bei Dessau lag die Keimzelle der großen Auenwälder an der Elbe, die vor dem Durchstich bis in die Spitze des „Kurzen Wurfs“ hineinreichte. Zwischen 1931 und 1934 trennte man diese etwa 1,5 km langen Flussbiegung zur Verbesserung und Verkürzung der Flussschifffahrt von der Elbe ab
Im Sommer fließt die Mulde müde und harmlos durch ihr halb trockenes Bett und tut so, als wäre nie etwas gewesen
Der harmlose Fluss aber zeigt seine friedlichen Sandbänke, die er aus Dübener Heide hierhin transportiert. Man erkennt trotzdem den Hochwasserfluss, denn im flachen Land zeigt die Mulde kreisförmige Mäander. Die sind bei Hochwasser entstanden, wenn der Strom auf seinem Weg ins Tal ständig neue Wege sucht.
Die Einzugsgebiete der Saale und der Mulde
Die Saale und die Mulde sammeln das Wasser der westlichen Hänge des Erzgebirges, des Thüringer Beckens und der Ostseite des Harzes. Ausgiebiger Regen in den Mittelgebirgen führt häufig zu Hochwasser am Fluss. Die Mulde staut vor Ihrer Mündung in die Elbe Frühjahreshochwasser des Jahres 2013 mächtig auf und überschwemmt ihre Auen. Die ebenfalls angeschwollene Elbe kann ihren Zufluss nicht mehr aufnahmen.
Nach der Straßenbrücke liegt in ersten großen Bogen des Flusses, die
Der Rückstau der Mulde führt dazu, dass sie ihrerseits riesige Landstriche in der Muldaue überschwemmt.
„Der Kurze Wurf“, ein klassischer Durchbruch.
Zwischen 1931 und 1934 trennte man durch den Kurzen Wurf bei Dessau-Roßlau eine etwa 1,5 km lange Flussbiegung ab, und der Flusskilometer 251 entfiel. Bei vielen Pegelständen der Elbe kann das Wasser den Kurzen Wurf nun wieder durchströmen. Das geschlossene System des vormaligen Stillgewässers wurde so wieder zu einem auentypischen Fließgewässer
7. Die Mulde ist einer der drei großen Nebenflüsse zur Elbe
Das Foto zeigt den Hochwasserfluss Mulde. Sie ist einer der drei großen deutschen Zuflüsse zur Elbe, die sich allesamt in Sachsen-Anhalt befinden. Gegenüber der Saale und der Havel nimmt sie jedoch einen etwas bescheideneren Rahmen ein. Unterschiedlicher könnten jedoch diese drei Flüsse kaum sein: Die Saale ist schiffbar und hat unter dem Industriewachstum Mitteldeutschlands gelitten, im unteren Tal ist sie deshalb mit Schleusen und Deckwerken versehen. Die Mulde dagegen ist sehr viel naturbelassener. Die Uferregionen beider Flüsse sind durch Hochwasser gefährdet, wenn es im Erzgebirge, im Thüringer Becken oder an der Ostseite des Harzes stark regnet. Der dritte deutsche Zufluss ist ein Kuriosum: Die Havel überwindet zwischen ihrer Quelle und ihrer 380 Kilometer entfernten Mündung lediglich 40,6 Höhenmeter. Trotz des geringen Gefälles kennt die Havel kein Hochwasser, denn die vielen Seen, die sie durchfließt haben eine große Staukapazität.
6 .Kurz hinter Wittenberg wachsen 400 Flusskilometer Auenwald entlang der Elbe
Das Biosphärenreservat Mittlere Elbe erhielt als erste Elbregion die Weihen der UNESCO, heute ist der gesamte Fluss und seine Auen in 5 Bundesländern geschützt worden. Der Lödderitzer Forst liegt der zwischen der Mündung der Mulde und der Saale. Spektakulär ist hier im Bild zu sehende größte Rückverlegung des Elbdeiches in Sachsen Anhalt. Einen zum Teil noch bedeutenderen Umfang haben die Projekte in Brandenburg, hier wurde in der Lenzener Elbtalaue die europaweit komplexeste Deichrückverlegung realisiert. Teuer sind die allein für Sachsen-Anhalt geplanten elf Deichrückverlegungen. Für diesen Planungsbereich wurden bisher allerdings erst drei Projekte realisiert, obwohl das Sommerhochwasser im Jahr 2013 bundesweit Schäden verursachte, die sich schätzungsweise bis auf 8 Milliarden Euro beliefen.
Das Foto zeigt den vom Elbehochwasser bereits vollständig überschwemmten Großen Elbbogen die Dessau.
Das vom Bauhaus-Architekten Walter Gropius geplante Gaststätte Kornhaus steht inmitten dieses Bogens. Daneben befindet der viel ältere der Leopoldshafen, geplant vom Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau. Linksseitig, unterhalb der Straßenbrücken, mündet die Mulde.
Im Tal der Mulde im Hochwasser des Jahres 2013
Auf den Fluss ist kein Verlass, er entwurzelt Bäume, sprengt Straßen, überflutet ganze Städte in einer einzigen Nacht. Die Mulde, mal träge, mal fürchterlich, ist unberechenbarer Fluss.
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Die Renaturierung des Kurzen Wurfs
Das Projekt EU-Life bemühte sich erfolgreich um die teilweise Wiedereröffnung der Flussbiegung: Bei bestimmten Pegelständen der Elbe kann das Wasser den Kurzen Wurf nun wieder durchströmen.
Die Allmende auf der großen Elbschleife bei Dessau-Roßlau im Sommer
Die riesige Fläche wurde vorbildlich renaturiert Viele Wege wurden in den letzten Jahren entkernt und vertieft, sodass das Wasser der Elbe wie in einer Flutrinne darin zurückkehren kann. Ziegen und Rinder haben auf der Allmende die jungen Gehölze abgefressen, die Solitäreichen hatten also genug Raum, um sich prächtig zu entwickeln.