1. Vom Theaterplatz und entlang der Brühlschen Terrassen

Dresden ist keine gewachsene Handelsstadt, sondern gewann erst als Residenz erst im 15 Jahrhundert an Bedeutung
Dresdens Stern begann heller zu strahlen, als im Jahr 1485 die albertinische Linie der herrschenden Wettiner beschloss Dresden zur Residenz zu erheben. 1547 ging dann auch noch die Kurfürstenwürde der Torgauer wettinischen Ernestiner auf die Dresdner Albertiner über.Unter der Herrschaft des Kurfürsten August wurde die Stadt bald zur Bastion ausgebaut, auf deren Mauern später die Brühlschen Terrasse und der Zwinger entstand.

Das Altstadt am Elbufer ist nur ein sehr kleiner Bereich der heutigen Stadt
In weiten Bereichen Dresdens befinden sich die bekannten Plattenbauten... Die Zerstörungen des Krieges waren von gewaltigem Ausmaß. Wegen der limitierten Mittel der DDR hatte die Schaffung neuen Wohnraums mit rationellster Bautechnik hohe Priorität. Bis heute gibt es aber Auseinandersetzungen mit Bürgern, die sich eine modernere Stadtentwicklung gewünscht hätten, und die die Planer des neuen barocken Stadtzentrums daher als „Barockfetischisten“ verunglimpfen.

Ein Foto vom Standort des „Canaletto- Blicks“ auf die Altstadt Dresdens
Mit der großartig gelungenen Rekonstruktion der Frauenkirche erhielt die Barockstadt am Ufer der Elbe ihren krönenden Abschluss. Die Rekonstruktion ist dem unermüdlichen Engagement Ludwig Güttlers zu verdanken. Beachtenswert sind der Wille und die Beharrlichkeit der Dresdner - insbesondere des Landeskonservators Hans Nadler - die das große Ziel der Wiedererrichtung ihres historischen Stadtzentrums über Jahrzehnte hinweg nicht aus den Augen verloren zu haben.

„Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“
Das Ölgemälde des Canaletto genannten Malers Bernardo Bellotto stammt aus den Jahr 1748. Vergleicht man die bekannte Stadtansicht Canalettos mit der heutigen Altstadt am Ufer der Elbe, so gleichen sich die Bilder des barocken Dresden sehr. Mit dem Wiederaufbau ihres historischen Stadtzentrums haben die Dresdner eine wirklich beachtliche Leistung vollbracht.

Der Wallpavillon im Dresdner Zwinger
Die Schwingende Formen, Kuppeln, die Giebel und Fensterbekrönungen und ornamentaler Schmuck die klassischen Stilmerkmale des Hochbarock. Deutlich sind die Handschriften des Baumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann sowie auch des damals über 70-jährigen Bildhauers Balthasar Permoser zu erkennen. Sie hinterließen ein steinernes Kunstwerk, bei dem Architektur und Plastik wie selten zuvor miteinander verschmolzen. Die tonnenschweren Lasten der Sandsteinfiguren Permosers scheinen kein Gewicht zu haben, und unterstreichen die offene Leichtigkeit des Bauwerks.

Das 36 Meter hohe Kronentor mit seinen reichhaltigen Plastiken überragt alle Gebäude
Über die gesamte Balustrade beidseitig des Kronentors erstreckt sich eine lange Figurenkette. August I. vermählte seien Sohn Friedrich August II. mit der ältesten Tochter Kaiser Josephs I., Erzherzogin Maria Josepha. Die ganze Stadt wurde festlich geschmückt, und man feierte vier Wochen lang, insbesondere im neu erbauten Zwinger. Kurfürst Friedrich August I bekleidete inzwischen auch das Amt des Königs von Polen, und so prangte seine polnische Krone über dem Zwinger, denn sie war für Ihn von größter Bedeutung.

Die Architektur und das Kunstverständnis des Barock
Das Barock kam im Zuge der Gegenreformation zum Durchbruch. Für die römisch-katholische Kirche galt es, die Gläubigen festzuhalten, die durch die Entfaltung von Prunk und Pracht zu fesseln. Auch die Fürsten nutzten diese Baukunst, um ihre Macht zu demonstrieren. In der Zeit zunehmender Machtfülle der Herrscher des Absolutismus strebten sie danach, sich gegenseitig an Prachtentfaltung zu übertreffen. Der Zwinger August des I. ist ein Bauwerk des Hochbarock (ca. 1650–1720), während die Hofkirche seines Sohnes August II. schon im schon im Stil des späten Barock oder Rokoko errichtet wurde.

Der Galeriebau am Zwinger, die Sempergalerie
Gottfried Semper konzipierte ein neues Museumsgebäude, das den geänderten Erfordernissen des 19. Jahrhunderts entsprach. Mit 130 Metern Länge und 24 Metern Höhe ist die Galerie das größte Gebäude des Zwingerkomplexes. Trotz dieser Größe fügt sie sich ideal in das barocke Kunstwerk des Zwingers ein. Der Innenhof des Galeriegebäudes orientiert sich an der Hochrenaissance Palladios an deren Außenfassade sich allein 120 Sandsteinskulpturen befinden.

Die Sammelwut Friedrich Augusts II.
Raffaels 1512/13 entstandene Sixtinische Madonna ist wohl das berühmteste Gemälde der italienischen Renaissance. Die Madonna zog im Jubiläumsjahr 2013 - also 500 Jahre nach der Fertigstellung des Gemäldes durch Raffael - allein 470.000 Besucher in ihren Bann. Um das Bild von Vatikan zu erwerben gab das Geld den entscheidenden Ausschlag, und der Kaufpreis soll dem Wert einer Kleinstadt wie Pirna entsprochen haben. Das Monomentalbild von 2,50 x 1,96 Metern nach Dresden zu schaffen war eine logistische Meisterleistung, denn es musste mit Pferdefuhrwerken über Alpenpässe und durch Böhmen bis nach Dresden transportiert werden (Hübner,2013

Der Theaterplatz müsste eigentlich „Gottfried Semper Platz“ heißen
Die Galerie der Alten Meister zeigt an der Elbseite zum Theaterplatz hin ihr monomentales Gesicht. Die Semperoper beherrscht den Theaterplatz, beide Gebäude offenbaren ein vollkommenes Panorama. Das Theater wurde im Stile der Neorenaissance errichtet, der monumentale Haupteingang erscheint schon barockhaft. Gottfried Semper war der Vorkämpfer des Funktionalismus, der erst später von Louis Sullivan als „form follows function“ definiert wird. So wird das Theater wird von einer bronzenen Quadriga bekrönt. Hier lenkt Dionysos, der Gott des Weines und der sinnlichen Freuden, seine Braut Ariadne („form“). Es ist das Pendant zu den schönen Künsten im inneren des Theaters („funktion“).

Die Führenden Architekten der Zeit waren Gottfried Semper (1803 - 1879) und Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841)
Am 9. Mai 1849 scheiterte der Dresdner Aufstand: Preußische und sächsische Truppen obsiegten, Wagner und Semper flohen, Bakunin wurde auf der Festung Königstein inhaftiert. 343 Menschen wurden verletzt oder sind sogar getötet worden. Ein Steckbrief und nannte Semper einen „Haupträdelsführer“ und „Demokraten I. Klasse“. Er kehrte er der Stadt für immer den Rücken und die Bauausführung der "Semper Oper" übernahm sein Sohn.

Kurfürst August vollendete den erweiternden Umbau des Residenzschlosses Dresden
Das Schloss ist eines der ältesten Bauwerke Dresdens. Viele Stilrichtungen haben am Renaissancebau ihre Spuren hinterlassen. Seit den 1980 erfolgte der Wiederaufbau des völlig zerbombten Schlosses. Es ist heute Heimstatt von fünf Museen, von denen das Grüne Gewölbe, und die Rüstkammer mit Türckischer Cammer die belebtesten Ausstellungen sind.

Im Grünen Gewölbe: Johann Melchior Dinglinger, begnadeter Goldschmied des Barock
August der Starke liebte Gold. Im Grünen Gewölbe des Dresdner Schlosses bewahrte er die goldglänzenden und sündhaft teuren Schaustücke auf. Graf von Krockow schrieb nach dem Besuch des Grünen Gewölbes: „Eine sehr sonderbare Mischung aus Prachtentfaltung, Kunstsinn und Kitsch“. Was in aller Welt soll man vom »Hofstaat zu Delhi zum Geburtstag des Großmoguls Aureng-Zeb« halten? „Sieben Jahre lang, für knapp 60.000 Taler, hat der Goldschmied Dinglinger mit seinem Bruder daran gearbeitet: auf einer Fläche von einem Quadratmeter an 132 winzigen Figuren aus emailliertem Gold, mit 4.909 Diamanten, 164 Smaragden, 160 Rubinen und 16 Perlen geschmückt.“

Die Hofkirche ist ein Beispiel des europäischen Spätbarocks
Der Hauptturm der Hofkirche ist nur an das Seitenschiff angebunden, er scheint damit fast freistehend. Nach einer geheimen Planungsphase wurde im Jahr 1737 der römische Architekt Chiaveri mit dem Bau der Hofkirche betraut. Eine mit 4.800 Quadratmetern sehr großzügig bemessene Grundfläche, reichlicher Gebäudeschmuck, aber auch die sehr lange Bauzeit führten zu Gesamtkosten, die etwa dreimal so hoch lagen wie die der 1743 vollendeten Frauenkirche. Für den Kirchenbau wurden Teile des Festungswalls und auch die ersten Bögen der Elbbrücke abgebrochen. Einen wesentlichen Teil der finanziellen Mittel mussten die protestantischen Steuerzahler aufbringen.

Die reformierten Sachsen sprachen damals nicht von der Hofkirche, sondern lediglich von der „gewissen Kirche“.
Darüber hinaus ließ das protestantische Dresden keine katholischen Prozessionen im Freien zu. Chiaveri baute daher im Inneren der Kirche einen 3,50 m breiten, doppelgeschossigen Prozessionsgang um das Mittelschiff herum. Beeindruckend sind die großen Statuen der italienischen Bildhauer rund um das das Mittel- und das Seitenschiff. Die Figuren der unteren Balustrade sind etwa 3,5 Meter hoch, die der oberen Balustrade um die 3 Meter. In protestantischer Umgebung bekundeten diese aus den verschiedenen Jahrhunderten, Völkern und Nationen stammenden Heiligen die Universalität der katholischen Kirche. Auch sollte das Dresdner Volk belehrt werden.

Der Bau der Brühlschen Terrasse
Auf dem Festungsabschnitt an der Elbfront ließ Heinrich Graf von Brüh - Minister unter August dem Starken wie auch unter dessen Sohn August II - mitte des 18. Jhd. einen Garten anlegen. Das erhöht liegende Gelände wurde durch eine breite Freitreppe vom Schlossplatz her zugänglich gemacht. Dresden erhielt dadurch eine einzigartige Flaniermeile mit weiten Ausblicken Stadtlandschaft und die Elbe. Die Straße vor der Terasse ist erst später entstanden. Man schüttete dort die Trümmer des Siebenjährigen Krieges und später gewaltigen Schuttmassen der Bombennächte von 1945. auf. Heute verläuft eine breite Fahrbahn vor der Brühlschen Terasse.

Die Augustusbrücke verbindet die historischen Kerne der Altstadt und der Neustadt
August der Starke ordnete 1728 einen Umbau der alten Elbbrücke an – wohl auch, um glanzvolles Entree in seine Barockstadt zu besitzen. Der mit dem Umbau beauftragte Architekt war erneut sein Landesbaumeister Pöppelmann. Zur Würdigung ihres Bauherren erhielt die Flussquerung den Namen Augustusbrücke. 1907 musste die Brücke jedoch abgebrochen werden, denn die Schifffahrt machte breitere Brückenbögen notwendig. Lastkähne hatten sich zuvor häufig an den Brückenpfeilern quer gestellt, mit breiteren Bögen entstand deshhalb eine neue Augustusbrücke neu. Sie ist nun seit April 2017 nur noch für Fußgänger benutzbar.

Die große Welle vor Kanagawa
Seit 2006 erinnert ein Kunstwerk des Dresdners Tobias Stengel auf dem Hauptpfeiler der Brücke an das Elbehochwasser 2002. Damals wurde Innenstadt Dresdens, der Hauptbahnhof, die Semperoper, der Zwinger und der Landtag überflutet. Tobias Stengel orientierte sich mit seinem Entwurf an dem häufig reproduzierten und kopierten Holzschnitt „Die große Welle vor Kanagawa“ des japanischen Grafikers und Malers Hokusai.

Die Kunstakademie, Sitz der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Das Gebäude wurde von 1887 bis 1894 nach Plänen des Architekten Constantin Lipsius errichtet. Es ist ein Bau des Späthistorismus der etwa von 1888 bis 1914 andauerte. Während dieser Bauperiode wurden für jede Stimmung und jeden Zweck alle historischen Baustiele eingesetzt. Gleichzeitig wurden alle Gebäude wurden größer, monumentaler, und aufwendiger. Also ist die Kunstakademie ein mächtiges Gebäude das kaum Platz auf dem Ufer lässt. Die vielen korinthischen Säulen und schweren Dorischen Säulen an beiden Seiten eine jeden Fensters verleihen dem Gebäude gewissen Schwermut.

Über der Glaskuppel schimmert ein goldener Engel im Sonnenlicht.
„Er schiebt sich schwungvoll von der Kuppelbekrönung ab und bläst in eine Fanfare, während der Lorbeerkranz in der ausgestreckten linken Hand die Stadt zu bekrönen scheint. Er verkörpert Fama, die Göttin des Ruhmes. Unversehrt hat sie den Krieg überstanden und auch nach 1945, als alles in Trümmern lag, war Sie ein Zeichen des Trostes. In den Jahren der DDR wurde der Engel zu einem Hoffnungszeichen“ (Donath-Blobelt, 2007)

Die Frauenkirche, eine evangelische Kirche des Barocks ist der beherrschende Bau des Neumarkts
Auftraggeber der Frauenkirche war der Rat der Stadt. Als zuständiger Baumeister wurde George Bahr, der Zimmermeister des Rates, mit der Errichtung dieser Kirche beauftragt. Bahr hat den protestantischen Zentralbau entscheidend beeinflusst. Er erhielt eine der größten steinernen Kirchenkuppeln nördlich der Alpen. August der Starke duldete diesen protestantischen Kirchenbau nicht nur, sondern förderte ihn finanziell wie ideell, weil er als König von Polen nach dem Übertritt zum Katholizismus nun seine Toleranz beweisen musste.

Ein Konzert Ludwig Güttlers In der Frauenkirche
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde Ludwig Güttler Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden. Für sein Engagement beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche erhielt er im September 2007 aus den Händen des Bundespräsidenten Horst Köhler das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Queen Elisabeth II. verlieh ihm in Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau der Frauenkirche und für seinen bedeutsamen Beitrag zur Versöhnung beider Völker den Orden des britischen Ritterordens.

Aus den Trümmern konnten 8.000 Steine geborgen und davon 3.539 Stücke in die neue Fassade integriert werden.
Aus der Lage innerhalb der Ruine wurde unter Zuhilfenahme spezieller Geo-Computersoftware Stein für Stein rekonstruiert, um welchen Teil des alten Gemäuers es sich jeweils handelte. Die schwarze Patina der alten Steine ist eine natürliche Färbung des Sandsteines durch Oxydation des darin enthaltenen Eisens. Die neuen Steine der Frauenkirche werden ebenfalls mit der Zeit nachdunkeln.

Der Blick vom Turm der Frauenkirche auf den Neumarkt
Die schönen Treppen auf den Turm der Frauenkirche sind heute auch Hans Nadler zu verdanken Der Landeskonservator wurde wegen seines vehementen und geschickten Einsatzes um den Erhalt beschädigter Baudenkmäler in Dresden bekannt. In der DDR war das eine sehr schwere Aufgabe, die ohne Nadlers große Autorität nicht zu bewältigen war. 1947 ließ er den Altar der Frauenkirche vor Witterungseinflüssen schützen, indem man ihn einmauerte. Zudem wurden damals schon 850 Steine inventarisiert und eingelagert.

Der Brühlsche Garten mit dem Albertinum
Das Albertinum und galt als eines der größten und berühmtesten Zeughäuser Europas und zählte zu den wichtige Renaissance-Bauwerken Dresdens. Die Fassade erhielt später eine barocke Gestalt. Seit 2010 präsentiert sich das Albertinum als Museum der Moderne. Die Galerie Neue Meister mit der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts und die Skulpturensammlung kehrten nach der Beseitigung der Flutschäden in das Gebäude zurück

Die neue Synagoge am Ende der Brühlschen Terrasse
„Blinder Hass trieb die Menschen an, die am 9. November nach Einbruch der Dunkelheit Dresdens jüdisches Gotteshaus verwüsteten und in Brand steckten. Die Synagoge, die der berühmte Baumeister Gottfried Semper 1838 bis 1840 errichtet hatte, wurde ein Raub der Flammen.“ (Donath-Blobelt, 2007). An der Stelle der alten Synagoge an den Brühlschen Terrasse steht nun die neue Synagoge, ein in sich stimmiges, modernes Bauwerk. Im Jahr 2002 ist die Synagoge als beste europäische Architektur ausgezeichnet worden.

Auf der Brühlsche Terrasse ständig im Blick: Kurioserweise das Finanzministerium
Es liegt am Neustädter Elbufer zwischen der Carolabrücke und der Augustbrücke, also beiden Brücken, die die Brühlsche Terrasse begrenzen. Das Finanzministerium ist ein Gebäude in schönster Neorenaissance mit einem mächtigen griechischen Portal. Es ist gekrönt mit der Saxonia, der ein Haushalt präsentiert wird und rundherum ist die schwer arbeitend Bevölkerung zu sehen. 1945 während der Bombardierung Dresdens wurde das Gebäude zerstört, aber bereits in den 1950er Jahren wiederaufgebaut.

Seit dem Mittelalter war der rechteckige Marktplatz der größte Platz innerhalb der Stadtmauern
1952 wurde eine Altmarktvergrößerung auf 20.000 m²vorgegeben, also ein Aufmarschgelände mitten in der Stadt. Die Dresdner machten das Beste daraus, nämlich den Striezelmarkt. Als Sozialistischer Klassizismus wird der offiziell propagierte Kunststiel in der Sowjetunion genannt. Als „Stalinistischer Zuckerbäckerstil“ wurde er in der DDR genannt, der sich in vielen Städten der damaligen DDR wiederfindet. Immerhin ist in Dresden nicht an Sandstein gespart worden. Die gemauerten Gebäude sind allemal ansehnlicher als der spätere Plattenbau der DDR.

Die Prager Straße führt von der Innenstadt zum Bahnhof
Der limitierten Mittel der DDR wegen hatte die Schaffung neuen Wohnraums mit rationellster Bautechnik hohe Priorität. Mit 250 Metern Länge entstand zwischen 1966 und 1969 „nach Le Corbusiers Vorbild“ auf der östlichen Seite der Prager Straße das mit 614 Kleinwohnungen umfassende zweitlängste Wohnhaus Deutschlands. Auf einer großzügigen Straße entstanden verschiedene Wasserspiele und Grünanlagen, sie wurde eine der ersten Fußgängerzonen in Deutschland. Bis zum Bahnhof ist die Prager Straße zwischenzeitlich zu einer modernen Einkaufsmeile umgestaltet worden.

Am Eingangstor in das barocke Paradies endet unsere Reise durch die obere Elbtalweitung
1728 ordnete August der Starke einen Umbau der alten Elbbrücke an, um in seiner Barockstadt ein glanzvoller Entree zu verschaffen. Der mit dem Umbau beauftragte Architekt war sein begnadeter Borockarchitekt Pöppelmann. Zur Würdigung ihres Bauherren erhielt die Flussquerung den Namen Augustusbrücke.

Die Weiße Flotte verlässt die Altstadt Dresdens an der Augustusbrücke
Hinter der der Brücke erscheint am linken Elbufer das Kongresszentrum, Teil der modernen Architektur Dresdens. Durch den rechten Torbogen sieht man die Marienbrücke. Die heute älteste Elbebrücke der Stadt ist im Jahr 1852 dem Verkehr übergeben worden, während die Augustusbrücke zwischen 1907 und 1910 neu errichtet wurde. Durch die Ausführung der Marienbrücke als Steinbogenbrücke, durch ihre Höhenlage und die Aufteilung der Torbögen im Strombereich, sollte das Bauwerk der Augustbrücke angeglichen werden.